Achtsamkeit

Was bedeutet das eigentlich?

Definition

Achtsamkeit ist eine Form der konzentrierten Aufmerksamkeit, die sich auf den gegenwärtigen Moment richtet und diesen ohne Bewertung annimmt. Sie stammt ursprünglich aus buddhistischen Traditionen und hat sich in den letzten Jahrzehnten als wertvolle Praxis in der westlichen Psychologie und Gesundheitsförderung etabliert. Achtsamkeit bedeutet, sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und die Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen wahrzunehmen, ohne sie zu beurteilen oder zu versuchen, sie zu verändern. Es geht darum, präsent zu sein und sich der eigenen Erfahrungen bewusst zu werden, sei es beim Atmen, Gehen, Essen oder in sozialen Interaktionen.

Achtsamkeit

Ein zentraler Aspekt der Achtsamkeit ist das bewusste Lenken der Aufmerksamkeit. In unserer hektischen Welt neigen wir oft dazu, im Autopilot-Modus zu leben, gedanklich in der Vergangenheit oder der Zukunft zu verweilen und die Gegenwart zu verpassen. Achtsamkeit unterbricht diesen Modus und hilft uns, unsere Aufmerksamkeit auf das zu richten, was im gegenwärtigen Moment geschieht. Dies kann durch verschiedene Techniken und Übungen erreicht werden, wie zum Beispiel durch Meditation, Atemübungen, achtsames Gehen oder bewusstes Essen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Achtsamkeit ist die Akzeptanz. Statt unangenehme Gefühle oder Gedanken zu verdrängen oder zu bekämpfen, werden sie im Zustand der Achtsamkeit bewusst wahrgenommen und angenommen. Diese akzeptierende Haltung kann helfen, den inneren Stress zu reduzieren und einen freundlicheren und mitfühlenderen Umgang mit sich selbst und anderen zu entwickeln.

Achtsamkeit fördert zudem die Selbstreflexion und das Verständnis für die eigenen Reaktionsmuster. Durch regelmäßige Praxis kann man lernen, automatische Reaktionen auf Stress und Herausforderungen zu erkennen und bewusstere, gesündere Entscheidungen zu treffen. Dies macht Achtsamkeit zu einer kraftvollen Methode zur Förderung des emotionalen und psychischen Wohlbefindens.

Bezug zur Hochsensibilität

Für hochsensible Personen (HSP) ist Achtsamkeit besonders wertvoll. Da sie Reize intensiver wahrnehmen und tiefer verarbeiten, kann Achtsamkeit ihnen helfen, besser mit der Fülle an Eindrücken umzugehen. Durch achtsame Praktiken können HSP lernen, ihre Wahrnehmungen bewusst zu steuern und Reizüberflutung zu vermeiden.

Im Alltag

Achtsamkeit kann durch verschiedene Techniken wie Meditation, Atemübungen oder bewusste Wahrnehmungsübungen im Alltag geübt werden. Zum Beispiel kann das achtsame Essen helfen, den Moment zu genießen und besser auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Regelmäßige Achtsamkeitspraxis fördert zudem das emotionale Wohlbefinden und die innere Balance.

Tipps für den Alltag:

  • Atemübungen: Nimm dir täglich ein paar Minuten Zeit, um dich auf deinen Atem zu konzentrieren. Atme tief ein und aus und spüre, wie die Luft durch deine Nase ein- und ausströmt.
  • Körperwahrnehmung: Achte darauf, wie sich dein Körper anfühlt. Spüre den Kontakt deiner Füße mit dem Boden oder das Gefühl der Kleidung auf deiner Haut.
  • Gedanken beobachten: Nimm deine Gedanken wahr, ohne sie zu bewerten. Lass sie kommen und gehen, wie Wolken am Himmel.

Achtsamkeit kann hochsensiblen Menschen dabei helfen, ihre Sinne zu schärfen und gleichzeitig einen gesunden Abstand zu belastenden Reizen zu schaffen. Sie unterstützt dabei, im Moment zu bleiben und die eigenen Bedürfnisse besser zu erkennen und zu respektieren.